Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Grüne Bremen 26.09.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 6 Weitere inhaltliche Anträge |
Antragsteller*in: | Christoph Schulte im Rodde |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 12.09.2025, 13:08 |
A4: Wissen schafft und sichert Zukunft
Antragstext
Die Freiheit von Lehre und Forschung ist eine zentrale Grundlage unserer offenen
und demokratischen Gesellschaft. Sie ist heute in vielen Ländern gefährdet.
Dabei produzieren Hochschulen und Forschungseinrichtungen unverzichtbares
Wissen, fördern Innovationen und tragen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse
aller bei. Gerade in Zeiten von Krisen und wachsender Verunsicherung brauchen
wir unabhängige, verlässliche Stimmen, kritisches Denken und wissenschaftliche
Impulse, die über kurzfristige politische oder ökonomische Interessen hinaus die
Zukunft für Menschen und Umwelt am Gemeinwohl orientiert gestalten.
Die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre muss auf allen Ebenen – EU,
Bund und Länder – verankert, gestärkt und finanziert werden. Wir fordern ihre
explizite Finanzierung in Verfassungen und Grundordnungen als unveräußerliches
Recht. Öffentlich finanzierte und steuersubventionierte Forschungsförderung muss
transparent, ausschließlich nach wissenschaftlichen Kriterien und frei von
politischen, weltanschaulichen oder ökonomischen Einflussnahmen erfolgen.
Wissenschaftliche Freiheit bedeutet auch, dass kontroverse Fragestellungen
erforscht und unterschiedliche Meinungen offen diskutiert werden können, ohne
Einschränkungen durch externe Erwartungshaltungen. Nur so bleiben Wissenschaft
und Forschung unabhängig, glaubwürdig und zukunftsweisend an gesellschaftlichen
Belangen orientiert.
Forschung ist ein entscheidender Innovationstreiber und Standortfaktor für
Bremen und Bremerhaven. Dafür ist sowohl die Grundlagenforschung als auch
angewandte Forschung unverzichtbar. Hierzu ist ein koordiniertes Vorgehen von
Hochschulen, Forschungsinstitute und Wissenschaftsbehörde um ihre
Unterstützungsdienstleistungen für die Einwerbung von Forschungsmitteln und den
Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu
optimieren und bürokratische Belastungen minimieren.
Wir fordern, die Verbindung zwischen Wissenschaftseinrichtungen und Schulen zu
stärken, um Lernende in jeder Phase umfassend zu begleiten und zielgenau zu
unterstützen, um frühzeitiges Interesse für Forschung zu wecken und um damit die
Fachkräfte von morgen zu fördern. Chancengleichheit beginnt bereits bei der
frühkindlichen Bildung, die wir ausbauen. Gleichzeitig sollen Investitionen in
Schulen, Lehrkräfte und digitale Infrastruktur Bildungsgerechtigkeit herstellen.
Bremen verfügt als Wissenschaftsstandort über herausragende Potenziale und hat
große Chancen, muss sich aber zugleich den Herausforderungen der Klimakrise, des
digitalen Wandels sowie (geo)politischer und gesellschaftlicher Umbrüche
stellen. Nur durch starke und vernetzte Hochschulen, gut ausgestattete
Forschungseinrichtungen und Schulen und durch die enge Zusammenarbeit zwischen
Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kann Bremen innovative, gerechte,
wettbewerbsfähige und nachhaltige Lösungen entwickeln.
Unterstützer*innen
- Hilke Brockmann (LAG Wissenschaft und Hochschulen)
- Iris Spiegelhalter-Jürgens (KV Nord)
- Jens Kube (KV LdW)
- Thomas Pörschke (KV Nord)
- Marco Rieckmann (KV Bremen-Ost)
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