Veranstaltung: | Wahlversammlung und Landesmitgliederversammlung Grüne Bremen |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | LMV 4 LMV: Anträge |
Antragsteller*in: | Christoph Schulte im Rodde |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 27.10.2024, 19:26 |
A2: Nachhaltig und digital ins 21. Jahrhundert: Der neue Bremer Wissenschaftsstandard
Antragstext
Bremen und Bremerhaven haben die besondere Bedeutung ihrer Hochschulen und
Forschungseinrichtungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung und lebenswerte
Zukunft entdeckt. Symbolisch markiert dies auch der Umzug der juristischen
Fakultät der Universität an die Domsheide. Aber eine nachhaltige und
zukunftsorientierte Wissenschaftspolitik ist herausgefordert in einer Zeit
knapper Kassen und großen gesellschaftlichem Wandel.
Die Landesmitgliederversammlung stellt fest, dass Investitionen in die Bremer
Wissenschaft unerlässlich sind, um die Leuchtturmfunktion der Wissenschaft und
ihre Bedeutung für Wachstum im weitesten Sinne (wirtschaftlich, kulturell,
demographisch) in Bremen zu bewahren und auszubauen.
Wir sehen vielfältige Effizienzpotentiale durch eine intelligente Wissenschafts-
und Ressourcenplanung, die einen grünen Stempel trägt. Personal, Gebäude und
Flächen müssen wirksamer und nachhaltiger entwickelt und intensiv genutzt
werden. Planungen müssen durch eine systematische Einbeziehung aller
Interessenvertreter:innen effizient und effektiv vorangetrieben werden.
Intelligente Vernetzungen und gemeinsame Nutzungen von Ressourcen können Bremer
Hochschulen in ein resilientes Wissenschaftsökosystem verwandeln.
Im Sinne des Bremischen Hochschulgesetzes (§4, Absatz 6b) sowie der HRK-
Empfehlung „Kultur der Nachhaltigkeit“ (2018) können mit Forschung, Lehre und
Transfer die gesellschaftlichen Entscheidungen zur klimagerechten Transformation
wissensbasiert vorbereitet werden, um breit mitgetragen zu werden. Mit der
Transformation der Wissenschaft können in Stadt und Gesellschaft sehr wichtige
Impulse gesetzt werden.
Um diese Aufgaben mit begrenzten Mitteln zügig und transparent durchzuführen,
benötigen wir eine rasche Digitalisierung in der Hochschulverwaltung, der
Hochschullehre und Forschung.
Der Bremer Wissenschaftsbereich und der neue Wissenschaftsplan bieten jetzt eine
Gelegenheit, diese nachhaltigen und digitalen Vorhaben gezielt anzugehen.
Begründung
Die Anforderungen an grüne Wissenschaftspolitik im 21. Jahrhundert sind in gleicher Weise auch die Anforderungen an Hochschulen und Forschung in der Vorbildfunktion. Es gilt Nachhaltigkeit und Klimaschutz über den Lebenszyklus der Infrastruktur und den Ressourcenverbrauch vorweg zu denken.
Die Wissenschaftsplanung hat eine weitreichende Vorbildfunktion und kann wichtige Impulse setzen und verstetigen, nicht nur zu Nachhaltigkeitsstrategien und Klimaschutz, Digitalisierung und Inklusion, sondern insbesondere in der einfachen und effizienten Organisation und damit auch zu den gesellschaftlichen Anforderungen im Umgang mit zunehmend begrenzten und knapper werdenden Ressourcen.
Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind Orte der Innovation, was kann zielführender sein als in diesem Kontext einen einladenden, offenen und transparenten Dialog anzustoßen, gemeinsam mit der Wissenschaft den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen und zu den sehr konkreten und anspruchsvollen Aufgaben der nachhaltigen Transformation Strategien und Lösungen zu entwickeln und anzustoßen.
Aufgrund begrenzter Ressourcen an Geld und Personal sind die Möglichkeiten an Wirksamkeit orientiert zu gestalten. Dies erfordert ein stetiges Hinterfragen bestehender Konventionen und ein konsequentes Weiterdenken im Vereinfachen und Digitalisieren von Prozessen. Die Organisation ist zu optimieren, um die vorhandenen Mittel möglichst effektiv und nachhaltig einzusetzen und damit eine maximale Wirksamkeit zu erzielen.
Wir sehen erheblichen Effizienzpotenziale in bisher nicht oder nur gering genutzten Ressourcen im System und darüberhinaus.
Wissenschaft im 21. Jahrhundert zu denken heißt einfache Lösungen zu den Aufgaben und Abläufen der Verwaltung zu finden und nachhaltige und digitale Vorhaben anstoßen.
Die Planung einer integralen und klimagerechten Entwicklung des Wissenschaftssystems ist aus einer ganzheitlichen Perspektive mit dem Ziel einer klimagerechten Transformation zu betrachten. Dazu sind organisatorische, technische und bauliche Maßnahmen zu identifiziert, die zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen und dabei die funktionalen Bedarfe in Lehre und Forschung abbilden. Alle Maßnahmen sollten wirtschaftlich im Sinne einer Kosten-Nutzenbetrachtung abgewogen werden. Damit können insbesondere vor dem Hintergrund der begrenzten Mittel Finanzierungsentscheidungen ermöglicht werden, die einen nachhaltigen Mitteleinsatz auch mit maximaler Klimawirksamkeit ermöglichen.
Unterstützer*innen
- Marco Rieckmann
- Michael Alexander
- Thomas Pörschke
- Michael Adebar (KV Bremen-Mitte)
- Hilke Brockmann (KV Bremen-Nordost)
- Joachim Marx (KV Bremerhaven)
- David Mohr (KV Bremen Links der Weser (LdW)
- Martin Hagen (LV Bremen)
- Iris Spiegelhalter-Jürgens (KV Bremen-Nord)
- Pascal Poolke (KV Bremen-Nord)
Kommentare